Umbau Geschäftshaus Rätia

Der charakteristische Baukörper des Geschäftshauses Rätia mit dem schrägen Kupferdach an der Promenade wurde 1972 von Justus Dahinden erstellt. Im Zuge einer gebäudetechnischen und energetischen Sanierung wird der hermetische Baukörper aufgebrochen und eine kleine Verkaufs-Mall konzipiert.
Anknüpfend an das gestalterische Thema Dahindens der „Dachlandschaft“, bringen punktuelle Oberlichter als Auffaltungen des Dachs und in Form und Geometrie als Umkehrungen der vorhandenen Einschnitte der Dachterrassen Tageslicht in den tiefen Baukörper. Die grosse Deckenöffnung zwischen Erd- und Obergeschoss erzeugt eine räumliche Grosszügigkeit und führt das Licht in die Eingangsebene. Zwischen der zentralen Stützenreihe angeordnet, erhält die Verkaufs-Mall eine einfache Orientierung, die das charakteristische, bestehende Treppenhaus in Sichtbeton als Teil der Durchwegung des Gebäudes einbindet. Die erforderliche Erdbebenertüchtigung wird mittels Stützenummantelungen und Vorspannkabeln gewährleistet, ohne die Flexibilität des Skelettbaus zu beeinträchtigen.
Die Präsenz und Plastizität dieser Kreuzstützen und -kapitelle in Sichtbeton prägen körperhaft den Raum. Von der Materialität und den gestalterischen Motiven Dahindens geleitet, wird der Bestand restauriert und neue Brüstungen, Beleuchtungen und Bepflanzungen im Sinne einer Weiterentwicklung ausformuliert.

Bauherrschaft Geschäftshaus Rätia AG / Studienauftrag 2014, 1. Preis / Realisierung 2015-2017 / mit Ingegneri Pedrazzini
© Pläne und Bilder Corinna Menn