Infrastrukturbauten am Caumasee stellten seit den Anfängen des alpinen Sommertourismus im frühen 19. Jahrhundert unterschiedliche Bezüge zu den starken landschaftlichen Elementen von Wasser, Wald und Fels her. Als Ersatz nach einem Brand, fügt sich das neue Restaurant in den Saum des Waldes und spielt den Uferraum frei. Mit möglichst kleinem Fussabdruck werden die Nutzungen übereinandergestapelt. Mit dem steilen Giebeldach wird der Körper zur ruhenden Form am Waldrand. Über diese Identität hinaus, dient der Flimser Wald als lokale Materialressource. Das Holztragwerk ist den unterschiedlichen Geschossen als Stützen- und Scheibenstruktur präzise eingeschrieben. Die Konstruktion aus stabförmigen Teilen schafft starke, tektonische Räume, mit Elementen wie den Sparren, den Hängesäulen und A-Stützen. Unter dem Dach werden das ganzjährig betriebene Restaurant und die Küche gefasst. Das kleinteilige Blindgeschoss für Technik und Lager überträgt als Rost die Kräfte auf das Erdgeschoss, wo sich der selbstbediente Sommer-Kiosk befindet. Außen erzeugen klapp- und schiebbare Fassadenelemente eine Anpassbarkeit des Baukörpers an die sich saisonal stark verändernde Landschaft und den Betrieb am See. Die Mechanik vermittelt zwischen Innen und Aussen, sie erweitert Räume im Sommer und lässt sie im Winter schrumpfen. Die dunkel lasierte Fassade löst den Baukörper vor dem Hintergrund des Waldes auf. Das dünne, wie ein Papier aufgesetzte Aluminiumdach bricht je nach Perspektive, Licht und Jahreszeit seine Körperhaftigkeit. Im Kontext der Veränderung des alpinen Lebensraumes durch den Klimawandel stellt der Bau auch eine Suche nach Alternativen zum klassischen Wintertourismus dar.